Wasser

Von allen fossilen Brennstoffen hat Braunkohle die größten negativen Auswirkungen auf die Wasserressourcen. Braunkohleabbau resultiert in die Wasserverschwendung als auch in die schwere Wasserverschmutzung.

Entwässerung

Beim Braunkohleabbau werden die Braunkohleflöze entwässert, wodurch ein so genannter "Absenktrichter" entsteht. In den Gebieten um den Tagebau verschwindet das Grundwasser.

Die Auswirkungen des Absenktrichters:

  • Rückgang der verfügbaren Grundwasserressourcen, Wasserverluste in Brunnen und kommunalen Zuflüssen

  • Ein Abfall des Grundwasserdrucks führt dazu, dass Wasser aus tieferen Schichten - oft salzhaltig - aufsteigt und damit das Trinkwasser verunreinigt.

  • Sinkende Wasserstände in Flüssen, Seen, Teichen und Tümpeln, bis sie ganz verschwinden

  • Feuchtgebiete (oft sehr wertvoll - wie Torfgebiete) werden ausgetrocknet und degradiert.

  • Erhöhung des Brandrisikos in Wäldern und Torfmooren

  • Austrocknung des Bodens, Degradierung der landwirtschaftlichen Flächen

  • Nach Abschluss des Abbaus wird der Tagebau geflutet. Das fuhrt dazu, dass die Wasserressourcen in der Umgebung für mehrere Jahrzehnte entwässert werden. Die Austrocknung an der Oberfläche wird nicht durch die Ableitung von sauberem Wasser aus der Drainage ausgeglichen.

Seit Beginn des Betriebs bis Ende 2014 hat der Tagebau Turów 950 Millionen m3 Wasser abgepumpt. Bis Ende 2017 - 1069,1 Millionen m3 Wasser.

Der Tagebau  Turów hat bisher zur vollständigen Austrocknung der Mineralquellen in Opole Zdrój beigetragen. Auf der tschechischen Seite der Grenze sind die Einwohner schon gezwungen, ihre Brunnen auf eigene Kosten zu vertiefen. Die polnische Seite fühlt sich nicht verantwortlich.

Im Sommer 2019 führten Dürre und Hitze sowie die erhöhte Wasseraufnahme der Einwohner der Gemeinde Bogatynia, des Tagebaus und des Kraftwerks Turów zur Austrocknung von 2 Trinkwasserfassungen von Bogatynia. Es gab Unterbrechungen in der Wasserversorgung und eine radikale Verschlechterung der Wasserqualität.

Wenn der Tagebau Turów vergrößert und die Förderung bis 2044 verlängert wird, kann die regionale Entwässerung so stark sein, dass sie  auf die Wasserressourcen und Ökosysteme in der Woiwodschaft Dolnośląskie sowie in den Nachbarländern auswirken sein kann.

Für fast 30000 Einwohner des tschechischen Grenzgebietes droht ein ernsthafter Verlust an Trinkwasser. Natura-2000-Gebiete an der Grenze zwischen Polen und Deutschland werden auch bedroht.

 

Wasserverschmutzung

Die Entwasserung der Braunkohle führt zu einer Veränderung der chemischen Zusammensetzung des Wassers. Der Gehalt an Schwermetallen (Pb, Cd, Hg) und radioaktiven Elementen (U, Th) steigt, der pH-Wert sinkt (manchmal extrem). Die Grubenwässer sind auch sehr schädlich für die aquatischen Ökosysteme ist.

Wasserverschmutzung im Braunkohlebergbau:

  • Giftstoffhaltige Wässer fließen in den Tagebau, von wo aus sie abgepumpt und zusammen mit einer Braunkohlesuspension in die Oberflächengewässer abgeleitet werden.

  • Die Einleitung von Abwässern aus dem Tagebau kann so intensiv sein, dass sie zur Erosion von Flussbetten und zur physischen Zerstörung von Flussökosystemen führt.

  • Nach Ende des Abbaus wird der Tagebau überflutet. Das Wasser im Reservoir hat eine veränderte chemische Zusammensetzung und einen manchmal lebensbedrohlichen pH-Wert. Das Wasser wird dann  des Grund- und Oberflächenwassers in seiner Umgebung verschmutzen.

Tagebau Turów leitet zahlreiche toxische Elemente in die Gewässer ein, darunter auch Quecksilber (über 330 kg im Jahr 2017, davon etwa 100 kg in Wasser und Boden). Quecksilber ist eine der besonders giftigen Substanzen, die sich bioakkumuliert, und seine Beseitigung aus der aquatischen Umwelt ist eines der Ziele der Wasserrahmenrichtlinie.

Die Hauptquelle der Quecksilberverunreinigung der Gewässer in Polen ist die Kohleverbrennung.

Über uns

Unsere Organisationen wirken gemeinsam dem Ausbau der Braunkohlemine Turów in Polen zum Wohle der lokalen Gemeinschaften, der Natur und des Klimas entgegen. Wir unterstützen bürgerschaftliche Aktivitäten der internationalen Gemeinschaft an der Schnittstelle zwischen der Tschechischen Republik, Deutschland und Polen. Wir bemühen uns, die von Braunkohle abhängige Bogatynia auf den Weg des energetischen, wirtschaftlichen und sozialen Wandels zu bringen.

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