Konzern PGE widerspricht sich selbst

PGE hat vor kurzem öffentlich wissenschaftliche Position zum Klimawandel dementiert. Sie bestritete auch, dass sie zur Klimakrise beigetragt hat. Jetzt will die PGE eine führende Rolle bei der Erzeugung grüner Energie einnehmen. Dem Unternehmen ist bekannt, dass der neue Block im Kraftwerk Turów im Jahr 2044 Strom aus Braunkohle nicht mehr erzeugen wird. Hinzu kommt, dass der Tagebau und das Kraftwerk Turów in einigen Jahren nicht mehr zur PGE gehören werden.

1. Integrierte Genehmigung für einen neuen Block in Turów

Am 11. September erteilte Urząd Marszałkowski Województwa Dolnośląsiego eine integrierte Genehmigung für den neuen Block in Turów. Der Block wird wie eine neue Installation behandelt [1]. Das bedeutet, dass der Block die EU-Richtlinie über Industrieemissionen (IED) für neue Anlagen erfüllen muss. Die Vorschriften legen u.a. strengere Normen für die Emission von Schwefeldioxid, Stickoxiden und Stäuben aus Verbrennungsanlagen fest.

Die Emissionswerte für die BVT (BAT) wurden dagegen auf die lockerste Art und Weise bestimmt. Es besteht jedoch die Chance, dass diese Werte nach der Bewertung der Auswirkungen des neuen Blocks auf den Wasserzustand verschärft werden. Der Block wird die im Wasserwirtschaftsplan festgelegten Umweltziele erfüllen müssen.

Quellen:

  1. http://bip.umwd.dolnyslask.pl/dokument,iddok,33406,idmp,22,r,r

[1] Die Anlagen können als neue oder bestehende Anlagen betrachtet werden.  Eine Zeit lang wurde befürchtet, dass die Behörde diese Anlage als "bestehende" Anlage behandeln würde, was bedeuten würde, dass sie die Bestimmungen der IED, die für bestehende Anlagen gelten, erfüllen müsste. 

2. PGE: Grüne Transformation ist eine Chance für Turów

Am 16. September,  während der PGE-Konferenz, gab Präsident PGE Wojciech Dąbrowski die Annahmen der neuen Strategie des Unternehmens in Bezug auf grüne Energie bekannt. Sie soll "ein Bezugspunkt für den breit verstandenen Energiesektor" sein.

Der Plan für eine faire Umgestaltung der PGE-Gruppe sieht vor, die Komplexe Bełchatów und Turów abzudecken:

"Wir haben in PGE ein Projekt ins Leben gerufen: einen fairen Umwandlungsplan für den Bełchatów Komplex. Eine nachhaltige und verantwortungsvolle Transformation von Bełchatów und Turow bedeutet nicht unbedingt Probleme für den lokalen Arbeitsmarkt. Den vorliegenden Studien zufolge können grüne Investitionen in vollem Umfang Arbeitsplätze ersetzen und sogar viel mehr schaffen, als konventionelle Kohlekomplexe derzeit bieten". - sagte Dabrowski.

Dabrowski betonte: "Die Energiewende sollte als eine Chance für die lokale Gemeinschaft gesehen werden, und wir als PGE verstehen das mit voller Verantwortung”.

Während der Konferenz berichtete die PGE auch, dass sich die Verzögerungen bei der Inbetriebnahme eines neuen Kraftwerksblocks in Turow auf fast 40 Millionen PLN belaufen werden - hauptsächlich aufgrund von Margenverlusten. Die geplante Inbetriebnahme der Einheit wurde vom 31. Oktober 2020 auf den 30. April 2021 verschoben.

Quellen:

  1. https://www.youtube.com/watch?v=hsM2pPVBGTk&feature=youtu.be
  2. https://www.gkpge.pl/Relacje-inwestorskie/Materialy-do-pobrania

3. PGE will die Kohle loswerden

Die PGE hat bestätigt, dass sie plant, ihre Kohleaktiva auf die Nationale Agentur für Energiesicherheit (NABE) zu übertragen. Aus der Sicht des Unternehmens ist die Überführung von Bełchatów und Turow in eine völlig neue Einheit die wünschenswerteste Zukunftsvision.

Für Energieversorgungsunternehmen stellen Kohleaktiva ein wachsendes Problem dar - sie verringern regelmäßig ihre finanziellen Ergebnisse und erschweren die Finanzierung von Investitionen zu Vorzugsbedingungen.

NABE wird der Kohlekraftindustrie dreier Unternehmen (PGE, Tauron und Enei) umfassen. Braunkohlebergwerken, die sich derzeit im Besitz der PGE befinden, werden auch zu NABE gehoren.

Quellen:

  1. https://biznesalert.pl/energetyka-reorganizacja-wegiel-oze-pge-tauron-enea-energa-orlen-pgnig/ 
  2. https://www.fxmag.pl/artykul/nie-ma-kopalni-nie-ma-problemu-znamy-rzadowe-plany-wydzielenia-aktywow-weglowych-z-pge-tauronu-i-enei

4. PGE hat die Energie, um die Klimakrise zu leugnen

Greenpeace kritisierte die PGE dafür, "die Position und den Konsens der Wissenschaft zum Klimawandel zu negieren". Der Konzern bestreitet die Tatsache, dass PGE GiEK - der größte Emittent von Treibhausgasen in Polen - zur Klimakrise beigetragen hat. Übrigens sieht sich der Konzern als Vorreiter in Sachen Ökologie".

Im März 2020. Greenpeace reichte eine Klimaklage gegen PGE GiEK ein.   Die Organisation fordert, dass das Unternehmen neue Kohleinvestitionen sofort einstellt und bis 2030 Null-Emissionen aus dem Betrieb von Kohlekraftwerken erreicht. 

Quellen:

  1. https://www.greenpeace.org/poland/aktualnosci/29397/pge-ma-energie-do-negowania-kryzysu-klimatycznego/

5. Tschechische Medien berichten über Turów Protest

Das Tschechische Fernsehen strahlte am Sonntag, den 20. September, einen 8-minütigen Dokumentarfilm aus, in dem über die Augustproteste in der Nähe des Tagebaus Turów berichtet wurde. Die Sendung wird in der Regel von mehr als 100 Tausend Zuschauern gesehen.

Das Dokument "Gemeinsam für das Wasser  ("Společně pro vodu") erörtert die negativen Auswirkungen des Turów-Tagebaus auf den Zugang zu Trinkwasser in der Region Liberec. "Der polnische Braunkohletagebau Turów bedroht direkt die Trinkwasserversorgung der Einwohner der Tschechischen Republik. Die Bergbaugenehmigung dauerte bis April dieses Jahres und wurde vom polnischen Klimaministerium einseitig bis 2026 verlängert".

Auf der Fernsehwebsite wird betont, dass der Protest gemeinsam von Bürgern aller drei Länder organisiert wurde, die mit dem Vorgehen der polnischen Regierung nicht einverstanden sind.

  "Das Problem begann, als die PGE beschloss, eine neue Kraftwerkeinheit zu bauen. Wäre diese Entscheidung nicht getroffen worden, hätte es keinen internationalen Konflikt gegeben. Stattdessen würden nun Gespräche über die Transformation und neue Arbeitsplätze geführt. Der neue Block hat viel Geld gekostet. Das Unternehmen will nicht zugeben, dass dieses Geld verschwendet wurde", kommentierte Kuba Gogolewski von Rozwój Tak – Odkrywki Nie

https://www.ceskatelevize.cz/porady/1095913550-nedej-se/220562248430024-obcanske-noviny/

6. Die Petition zur Verteidigung von Turow wird noch nicht geprüft

Konzern PGE und die polnischen Abgeordneten versichern, dass die eingereichte Petition zur Verteidigung des Tagebaus Turów bald geprüft wird. "Die Petition zur Verteidigung des Turów-Komplexes, die von rund 30 000 Anhängern des Betriebs unterzeichnet wurde, wurde dem Europäischen Parlament im Juni 2020 vorgelegt. In einigen Wochen wird das Dokument vom Beschwerde- und Petitionsausschuss des EP geprüft werden". - der PGE erklärt.

Bisher wurde jedoch noch keine Frist für die Prüfung durch den Petitionsausschuss angekündigt. Bei der für den 22. September anberaumten PETI-Sitzung stand dieses Thema nicht auf der Tagesordnung. Das nächste Treffen findet Ende Oktober statt.

Quellen:

  1. https://cleanerenergy.pl/2020/08/28/europarlament-rozpatrzy-petycje-w-obronie-turowa/ 
  2. https://www.europarl.europa.eu/committees/en/peti/home/highlights

 

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